Ein Friedensbaum im Pestalozzidorf

von Roland Kaim

 

Bäume sind seit jeher Zeichen für Hoffnung, Frieden und Gerechtigkeit auf unserer Welt. Und sie geben den Menschen Schutz, Geborgenheit und das Gefühl von Heimat.

Heimat, Schutz und Geborgenheit wollten die Gründer des Pestalozzidorfes in Wahlwies bei Stockach Kriegswaisen und Flüchtlingskindern geben, die im Nachkriegsdeutschland keinen sicheren Ort mehr zum Leben hatten.

Deswegen trafen sich im Mai 1946 der Schweizer Musikwissenschaftler Dr. Erich Fischer und der schlesische Arzt und Landwirt Dr. Adalbert Graf von Keyserlingk, was 1947 dazu führte, dass das 1. Kinderdorf Deutschlands entstand: das Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf Wahlwies.

Bis heute erhalten diese Kinder und Jugendlichen durch die damalige Vision der zwei mutigen und tatkräftigen Menschen eine Schulbildung, eine solide Handwerksausbildung und, was das wichtigste überhaupt ist, eine pädagogisch wertvolle und wertschätzende Betreuung in den Kinderdorffamilien.

Eine andere Vision für ein Miteinander und Friedensbewusstsein unter den Menschen geht von der Friedensbaumstiftung im Deggenhausertal aus: mit einer feierlichen Zeremonie werden seit 2011 weltweit Bäume verschiedener Art nach den Gegebenheiten des jeweiligen Landes gepflanzt.

Gleich zu Beginn unseres Pilgerweges freuen wir uns daher sehr, dass im Pestalozzidorf durch einen gemeinschaftlichen Akt jetzt schon der 6. Friedensbaum am Bodensee im Sinne des Friedens, der Hoffnung und Gerechtigkeit und sicher auch im Sinne der Gründer des Kinder- und Jugenddorfes einen würdigen Platz bekommt.